Christus ersetzt alle Schatten im Alten Bund

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Mit dem Tod Jesu am Kreuz hörte der Alte Bund auf. Im Neuen Bund handelt Gott mit den Gläubigen nicht mehr nach der Weise des Gesetzes nach dem Fleisch; vielmehr sind Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden. Mit Christus kam die Wirklichkeit aller Schatten im Alten Bund. Er ersetzt also alle Satzungen, die im Alten Bund an Gottes Volk gerichtet waren, mit sich selbst.

Das Ergebnis ist, dass heute alle gerechten Forderungen des Gesetzes in uns erfüllt werden – nämlich durch den Wandel im Geist (vgl. Römer 8:3-4). Was genau hat Christus mit sich selbst ersetzt? Die folgende Tabelle gibt einen Überblick mit Blick auf die wahre Anbetung:

Alter BundNeuer Bund
Wem?Gott dem VaterGott dem Vater (Johannes 4:23-24)
Wo?Das irdische Jerusalem
(5.Mose 12:5; Psalm 132:13)
Die Gemeinde – das himmlische Jerusalem
(Hebr. 12:22-23)
Was?Tieropfer (3.Mose 1-7)Christus als die geistlichen Opfer (Hebr. 10:5-10)
Wann?An den Festen – dreimal im Jahr (5.Mose 16:16-17)Beim Tisch des Herrn
(1.Kor. 5:7-8)
Wie?Auf dem gutem Land arbeiten (5.Mose 8:7-10)Arbeiten auf Christus als unserem Losteil (Kol. 1:12; 2:6)
Warum?Damit die Erstlinge, die Erstgeburt des Viehs und der Zehnte dem Vater dargebracht wird als Anbetung zu seinem Genuss und seiner Zufriedenstellung
(5.Mose 12:6)
Damit die beste Erfahrung von Christus als die Wirklichkeit der Opfer dem Vater dargebracht wird zu seinem Genuss und seiner Zufriedenstellung
(1.Petr. 2:5)
Das Ergebnis?Wir selber gelangen zur Reife und werden zu Erstlingen für den Genuss des Vaters und des Lammes
(Offb. 14:4)

Christus ist die Wirklichkeit aller Schatten

Zur Zeit des Alten Testaments hat Gott das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit, um sie in „das Gute Land“ zu bringen. Sie sollten das Land bearbeiten, damit Frucht wächst und sie ernten konnten (vgl. 5.Mose 8:7-10). Mit den Erstlingen und dem besten Teil (d.h. dem zehnten Teil) ihrer Ernte musste das ganze Volk dreimal im Jahr zu den Festen nach Jerusalem kommen, um sie Gott als Opfer darzubringen (vgl. 5.Mose 16:16-17).

Hebräer 10:1-10 zeigt uns, dass alle Gesetze und Vorschriften über die Priesterschaft und die Anbetung im Alten Bund nur die Schatten waren, da zu jener Zeit die Wirklichkeit in Jesus Christus noch nicht gekommen war. Als aber Christus auf diese Erde kam, hat er alle Tieropfern aus dem Alten Bund mit sich selbst ersetzt – er war die Wirklichkeit aller dieser Schatten. Dies zeigt, dass wir heute im Neuen Bund keine Tiere mehr opfern. Das bedeutet aber nicht, dass das Opfern damit vollständig aufgehört hat. Nein, vielmehr möchte Gott heute geistliche Opfer haben, die ihm angenehm sind durch Jesus Christus (vgl. 1.Petr. 2:5). Wenn wir wissen möchten, was diese Opfer im Einzelnen bedeuten, müssen wir zu der Heiligen Schrift in 3.Mose 1 bis 7 zurückkommen.

Die wahre Anbetung

Die fünf Hauptopfer im 3.Mose 1-7 umfassen folgende Opfer: Brandopfer, Speisopfer, Friedensopfer, Sündopfer und Übertretungsopfer.

Als Jesus kam, hat er alle diese wunderbaren Opfer mit sich selbst ersetzt und wurde so zur Wirklichkeit. Deshalb musste Jesus sich am Kreuz als das wahre Opferlamm opfern. Da also Jesus Christus alle die Tieropfer ersetzt hat, müssen wir anstatt Tiere, geistliche Opfer opfern:

“Und werdet auch ihr aufgebaut als lebendige Steine zum geistlichen Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus.”

1.Petrus 2:5

Dies ist die wahrhaftige Anbetung, nach der Gott unser Vater sucht:

“Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.”

Johannes 4:24

Diese „Wahrheit“ ist Christus als die Wirklichkeit aller Opfer, wie er selbst gesagt hat:

“Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.”

Johannes 14:6

Um Gott anzubeten, müssen wir also einerseits im Geist sein und brauchen andererseits Christus als die Wirklichkeit. Wir Christen gewinnen heute Christus als unsere Wirklichkeit durch unsere reiche Erfahrung mit ihm. Dafür hat Gott den Israeliten damals das gute Land verheißen. Heute im Neuen Bund gibt es dieses Land immer noch – es ist Christus in unserem Geist, das Losteil der Heiligen in dem Licht (vgl. Kolosser 1:12). Heute müssen wir als Christen fleißig auf diesem guten Land arbeiten, damit in uns etwas für den Genuss Gottes hervorwachsen kann. Die beste Frucht, die dann auf Christus in uns gewachsen ist, müssen wir anschließend als ein wohlgefälliges Opfer Gott darbringen.

Das himmlische Jerusalem

Im Alten Bund war Jerusalem die Stadt, an dem sein Volk die Feste halten und die Opfer bringen sollte. Im Neuen Bund wurde diese irdische Stadt aber durch das himmlische Jerusalem ersetzt, nämlich die Gemeinde im Geist (vgl. Hebräer 12:22-23). Christus ist zu jeder Zeit für uns erfahrbar, sodass wir jede Woche mindestens eine Erfahrung vorbereiten können, die wir als ein Opfer für Gott reservieren. Nach dem Tisch des Herrn, der alle Feste des Alten Bundes ersetzt, bringen wir dann unsere beste Erfahrung mit Christus Gott als Opfer dar. Wenn unsere Ernte in einer Woche reich ausgefallen ist, so können wir auch reichlich opfern. Ohne Ernte gibt es auch keine Opfer.

Der Tisch des Herrn ist die Wirklichkeit aller Feste aus 3.Mose 23. Paulus selbst sagt, dass wir heute in der Gemeinde diese Feste halten (vgl. 1.Korinther 5:7-8). Durch die Erfahrungen mit Christus im Alltag gelangen wir zur Reife und werden zu Erstlinge für den Genuss des Vaters und des Lammes (vgl. Offenbarung 14:4).

Übersicht über die fünf Hauptopfer

Da Christus die Wirklichkeit der fünf Hauptopfer ist, können wir ihn als unser Brandopfer, Speiseopfer, Friedensopfer, Sündopfer und als Übertretungsopfer erfahren und dann dem Vater opfern.

Um Christus als unser Brandopfer zu erfahren, müssen wir gegenüber den Willen Gottes gehorsam sein, sowie auch Jesus zu 100% den Willen des Vaters getan hat (vgl. Hebräer 10:8-9).

Das Speisopfer ist die feine Menschlichkeit Jesu. Für das Speiseopfer benötigte man im Alten Bund feinstes Mehl, Öl, Weihrauch und Salz. In Johannes 12:24 bezeichnet sich Jesus als das Weizenkorn und in Johannes 6:48 als das Brot des Lebens. Ein Weizenkorn muss zuerst gemahlen und gebacken werden bis daraus Brot wird. Jesus musste auf der Erde durch sehr viel Leid gehen – das Weizenkorn wurde gemahlen. Das Öl ist ein Bild auf den Heiligen Geist. Öl kann sich nur mit Mehl vermengen, wenn das Mehl fein gemahlen ist. Das heißt, nur wenn wir so eine feine Menschlichkeit haben, dann kann der Heilige Geist in uns wirken, damit auch wir durch allerlei Leiden gehen können. Die Menschlichkeit Jesu bekommen wir, wenn wir den Herrn Jesus täglich als dieses wunderbare Brot vom Himmel essen.

Das Friedensopfer zeigt Christus, unseren Frieden mit Gott und Mensch. Am Kreuz hat er Frieden gemacht (vgl. Epheser 2:13-14) zwischen Gott und uns, sowie unter uns Menschen.

Das Sündopfer behandelt die Wurzel der Sünde, sodass wir nicht mehr länger von der Sünde beherrscht werden. Wir sollen nicht nur von den einzelnen Sünden (Mehrzahl) gereinigt werden, sondern müssen auch die Freiheit von der Herrschaft der Sünde (Einzahl) in unserem Fleisch erfahren (vgl. Römer 6:12).

Das Übertretungsopfer reinigt uns von den Sünden (Mehrzahl), welche wir im Alltag begangen haben. Da wir noch das Fleisch haben, passiert es immer wieder, dass wir sündigen.

“Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.”

1. Johannes 1:9