Der Wille Gottes schließt noch etwas ein für alle Christen als eine Einheit, ein Ziel, das ein Christ persönlich nicht erreichen kann. Selbst wenn er wie Paulus wäre, kann er dieses Ziel nicht alleine erreichen. Die Bibel zeigt uns: Das ist die herrliche Gemeinde.
Es nicht nur die Gemeinde allgemein, sondern es ist die herrliche Gemeinde. Das ist ein Ziel, was Gott nur mit Seinem Volk insgesamt erreichen kann, nicht mit einem Einzelnen.
Inhaltsverzeichnis
Die herrliche Gemeinde – Gottes ewiger Vorsatz
Jesus sagte schon in Matthäus zu Petrus: Ich werde meine Gemeinde bauen!
„und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Hades werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16:18)
Petrus hatte damals erkannt, Jesus ist der Messias, und danach hat Jesus ihm sofort gesagt, dass Er nicht nur Gläubige haben will, sondern eine Gemeinde.
Wann hat Gott entschieden, so eine herrliche Gemeinde zu haben? In Epheser 3 lesen wir, dass das ein Geheimnis war, das von Ewigkeit her verborgen war in Gott, dass Gott jetzt aber durch die Gemeinde Seine Weisheit verkündigen will. Wir sehen also, dass die Gemeinde Sein ewiger Vorsatz ist.
„ans Licht zu bringen, was die Ökonomie des Geheimnisses ist, das von Ewigkeit her verborgen war in Gott […], damit jetzt durch die Gemeinde den Mächten und den Gewalten in den Himmeln die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde nach dem ewigen Vorsatz“ (Epheser 3:9-11)
Also bevor es Sünde gab, bevor es diese Welt gab, hatte Gott bereits entschieden und geplant, dass Er mit allen Gläubigen als eine Einheit etwas tun will: eine herrliche Gemeinde bauen. Christus will sich selbst eine herrliche Gemeinde darstellen.
„damit er die Gemeinde sich selbst darstellte als eine, die herrlich sei“ (Epheser 5:25-27)
Dieses Wort ist wichtig, weil es heute auf der ganzen Welt zehntausende von christlichen Gruppen und Gemeinden gibt, aber die Frage ist: Ist es auch herrlich? Kann man Gott dort finden?
Wesen und Bestimmung der Gemeinde
Dazu wollen wir fragen, was die Bibel darüber sagt, was die Gemeinde eigentlich ist. Sie ist das Reich Gottes auf Erden (Matthäus 16:18-19; Offenbarung 1:5-6)
Die Gemeinde ist das Königreich Gottes, und es ist ein geistliches Haus und eine heilige Priesterschaft, um Gott, den Vater anzubeten.
„und werdet auch ihr aufgebaut als lebendige Steine zum geistlichen Haus, zu einer heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus.“ (1.Petrus 2:5)
Haben wir so eine Vorstellung von der Gemeinde? Wenn jemand gläubig ist und denkt an seine Gemeinde, dann denkt er wahrscheinlich, er geht jetzt in ein Gebäude, und dort werden wir Lieder singen und beten.
Aber wer denkt: ja, ich bin im Königreich Gottes? Ich meine jetzt nicht die Zeugen Jehovas in ihrem Königreichsaal, sondern das wahre Königreich Gottes, wo Christus regiert, und wir Seine heilige Priesterschaft sind. Nicht wie katholische Priester, sondern Gläubige, die Gott gefallen und zufriedenstellen, indem sie Ihn so anbeten, wie Er es will. So eine Vorstellung von einer Gemeinde haben wir heute nicht.
Die Bibel zeigt uns nun vor allem gegen Ende, dass es das ist, was Gott mit der Gemeinde haben will, was Herrlichkeit für Ihn ist. Nicht, dass Einer alles macht, sondern dass alle in der Gemeinde Gott priesterlich dienen, dass sie Gott, dem Vater, geistliche Opfer darbringen, die Ihm in Jesus Christus wohlgefällig sind. Der Vater sucht solche, die Ihm das, was Sein Sohn in ihnen gewirkt hat, als Dankopfer zurückbringen. Sein Vorsatz schließt auch ein, dass sie herrschen – nicht über ihre Mitmenschen, sondern über Satan und alle Mächte und Gewalten. Das ist es, was die Gemeinde heute im Neuen Bund tun soll.
Fehlentwicklung der Gemeinde
Leider sieht es heute eher so aus, wie der folgende Vers zeigt:
„Jedes Reich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus stürzt ein.“ (Lukas 11:17)
Jesus sagt hier, dass jedes Reich, das gegen sich selbst entzweit ist, verwüstet wird und dass da, wo Haus gegen Haus gerichtet ist, es dort zum Einsturz kommt. Wir sehen heute unter den Gläubigen viele Spaltungen. Das ist für den Herrn keine Herrlichkeit.
Woher kommt das? Ist die Errettung nicht echt, sind das alles „Scheinchristen“ an den Orten, wo es Probleme gibt? Das ist sicher nicht so. Ein Beispiel der Bibel ist die Gemeinde in Korinth. Wir können hier den Zustand in einer Grafik darstellen:
Der Hauptteil der Gläubigen Korinth war wiedergeboren, aber dieser innere Teil, der Geist, hier ganz blass, und der Geist in den Gläubigen damals war auch ziemlich blass. Paulus sagt: Ihr seid fleischlich, ihr wandelt nach Menschenweise.
„Und ich, Brüder, konnte mit euch nicht reden als mit geistlichen (Menschen), sondern als mit fleischernen, wie mit kleinen Kindern in Christus. … Denn wenn Eifersucht und Streit unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise.“ (1.Kor. 3:1, 3)
So sehen wir, wenn ein wiedergeborener Gläubiger den Geist nicht wirken lässt, bleibt er in dem Zustand, dass er immer noch fleischlich lebt, so wie ein Mensch, der ohne den Geist lebt. In so einem Zustand kann eine Gemeinde tatsächlich sein, wie uns die Gemeinde in Korinth zeigt. Das Ergebnis war nicht Herrlichkeit, sondern viele Probleme, Streit und Spaltung.
Auch heute fragen wir uns, warum ist die Gemeinde Jesus so gespalten? Weil der Heilige Geist so wenig an unserer Seele wirken kann, weil Er keinen Raum und keine Gelegenheit bekommt, die Seele in uns Gläubigen zu erretten.
Die herrliche Gemeinde und die Wiederkunft Christi
Wenn die Gemeinde herrlich sein soll, dann muss sie so sein:
Dazu braucht es viele Geschwister, Gläubige, die nicht nur im Geist gestärkt sind, sondern auch in ihrer Seele verändert sind, geistliche Menschen, sagt die Bibel, erneuerte Menschen. Als Ergebnis davon gibt es Leben, Einheit, Herrlichkeit. Und nicht nur das, sondern auch die Wiederkunft Jesu Christi. Wenn Christus diese Gemeinde bekommt, dann wird Er bestimmt zurückkommen!
Wenn wir uns also fragen, was fehlt, damit Jesus Christus zurückkommt, es gibt doch so viele Gläubige, so viele gute Zeugen vom Glauben, dann sehen wir hier eine Antwort: Es fehlt eine herrliche Gemeinde, ein Königreich und eine heilige Priesterschaft. Das möchte Gott heute von uns haben.
Verantwortung gegenüber dem Willen Gottes
Die Bibel zeigt, wenn man viel erkannt hat, so bedeutet das auch Verantwortung. Alleine den Willen Gottes zu kennen ist nicht ausreichend, sondern die Bibel sagt uns, dass wir nun diesem Wort auch gehorsam sein müssen. Hier gibt es für uns alle eine Warnung:
„wenn er Rache übt an denen, die Gott nicht kennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind; und sie werden als Strafe ewiges Verderben erleiden, fern vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke“ (2.Thessalonicher 1:7-8)
Es heißt, wenn Christus kommt, wird Er Rache üben an denen, die Gott nicht kennen und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Sie werden als Strafe ewiges Verderben erleiden, fern vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit Seiner Stärke. Wenn uns Gott heute also zeigt, dass Christus sogar sein eigenes Blut für unsere Rettung vergossen und gegeben hat, sein sündloses Leben, und wir dieses Angebot nicht annehmen oder dem nicht gehorsam sind, dann wird es ein Gericht geben.
Das Wissen alleine zu haben, ist nicht das Ziel und das reicht auch nicht, sondern das Ziel ist es, dass wir das erhalten, was hier im Gleichnis vom verlorenen Sohn gesagt ist:
„Aber der Vater sprach zu seinen Sklaven: Schnell, bringt das beste Kleid hervor und legt es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße, und bringt das gemästete Kalb und schlachtet es, und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.“ (Lukas 15:22-24)
Nachdem dieser Sohn zu dem Vater zurückgekommen war, heißt es vom Vater, dass Er sagt: Dieser mein Sohn war tot und lebt wieder, er war verloren und ist wieder gefunden! Und sie fingen an, fröhlich zu sein! Ich kann von meinem eigenen Leben bezeugen, dass diese Freude, die ich erfuhr, als ich zu Gott zurückkam und die ich bis heute erfahre, mit keinem anderen Erlebnis oder keiner anderen Freude zu vergleichen ist.
Und wenn heute das eigene Leben von jemandem aus diesem Wissen über den Willen Gottes gerettet wird, der wird wirklich erfahren, wie fröhlich er sein wird! Ich hoffe, dass diese Freude in unser Leben kommt.
Die Verantwortung der Gläubigen und das kommende Zeitalter
Wenn wir jetzt gläubig sind, können wir dann leben wie wir wollen? Darüber gibt uns die Schrift auch genauer Auskunft: Es gibt ein Gericht für uns Gläubige. Wir haben sogar eine noch größere Verantwortung, denn Paulus sagt, wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen.
„Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit ein jeder den Lohn empfängt für das, was er durch den Leib getan hat, es sei gut oder böse.“ (2.Korinther 5:10)
Das ist ein anderes Gericht als das, was wir eben gesehen haben. Es ist ein Gericht, über das Christus der Richter ist, und da wird jeder Lohn empfangen für das, was er durch den Leib getan hat, es sei gut oder böse.
Das heißt, wenn Christus zurückkommt, geht es nicht um das, was wir über ihn wissen, es geht darum, was wir damit getan haben. Was habe ich getan entsprechend meinem Wissen? Und der Lohn für uns Gläubige, der bezieht sich auf dieses kommende Tausendjährige Reich. Wenn Christus zurückkommt, gibt es ein neues Zeitalter, das Tausendjährige Reich, und in diesem Zeitalter gibt es einen unterschiedlichen Lohn für die Gläubigen.
„Und jener Sklave, der den Willen seines Herrn wusste und nichts bereitet oder getan hat nach seinem Willen, wird viele Schläge erhalten; der ihn aber nicht wusste und getan hat, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge erhalten.“ (Lukas 12:47-48)
Wenn ein Gläubiger den Willen des Herrn kennt, aber tut nichts nach diesem Willen, dann hat das eine Konsequenz – nicht in Ewigkeit wie für einen Ungläubigen – aber in jenem Zeitabschnitt wird es eine Strafe geben. Der Herr sagt, er wird viele Schläge erhalten.
Wenn jetzt jemand den Willen Gottes nicht wusste, also keine weitere Erkenntnis gehabt hat als seine anfängliche Errettung, aber er hat getan, was Schläge verdient, dann wird er wenig Schläge erhalten.
Also es ist für uns Gläubige heute nicht unwesentlich, wie wir leben und was wir tun. Was wir tun, das ist das Wichtige. Wenn wir nun heute den Willen Gottes tun, indem wir Seine Stimme hören und Ihm gehorchen, dann sagt der Herr:
„Recht so, du guter und treuer Sklave; du bist über weniges treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh ein in die Freude deines Herrn.“ (Matthäus 25:28)
Da ist eine noch größere Freude als die Freude der Errettung. Das ist eine Freude von einem Hochzeitsfest mit Christus und von einer Herrschaft mit Christus über alle Nationen in dem kommenden Zeitalter.
So ist es heute für uns Gläubige sehr wichtig, was wir tun, ob wir den Willen Gottes kennen und danach leben. Hören wir zum Schluss noch dieses Wort, das Jesus gesagt hat:
Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen!
Er sagt dies nicht zu den Ungläubigen, sondern zu Seinem Volk, damit wir nicht nach unseren eigenen Vorstellungen handeln, sondern damit wir heute lernen, den Willen Gottes zu tun. Dann werden wir eingehen in die Freude des Herrn, wenn Er hoffentlich bald kommt!