Der Wille Gottes für alle Christen als Einzelne (Teil 2)

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Nachdem wir gesehen haben, dass es einen Willen Gottes für alle Menschen gibt, sehen wir nun, dass es auch einen Willen Gottes für alle Christen als Einzelne gibt, und das ist die vollständige Errettung unserer Seele. Das heißt der Verstand, das Gefühl und der Wille von uns Menschen ist genauso mit der Sünde behaftet, und diesen ganzen Bereich in unserem Inneren möchte Gott erretten. Deshalb sagt Petrus, dass wir das Ziel unseres Glaubens erreichen sollen.

“die ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, die Errettung eurer Seele.”
(1.Petrus 1:9)

Die Neugeburt des Geistes

Betrachten wir das näher den Menschen, wie er in der Grafik oben vereinfacht dargestellt wird. Der Mensch ohne Gott ist wirklich schwarz. Wir sehen hier

  • unseren Körper, also unseren Leib, in dem die Sünde wohnt,
  • unsere Seele, welche durch unser Selbst, das Ich oder das Ego ausgedrückt wird und
  • unseren Geist, der tot ist, obwohl wir am Anfang mit einem wunderbaren Geist geschaffen wurden, durch den wir Gott berühren und kennen sollten.

So ist die Sünde durch den ganzen Menschen durchgedrungen. Aber wie wir schon gesehen haben, gibt es eine ewige Errettung. Hallelujah für die ewige Errettung! Diese Errettung nehmen wir an durch den Glauben und die Taufe. Das hat uns Gott geschenkt durch Jesus Christus, seinen Tod und seine Auferstehung. Mit seinem Blut hat er dafür bezahlt, den höchsten Preis, den er bezahlen konnte. Dadurch werden wir Menschen in unserem Geist von Neuem geboren. Deshalb ist jetzt dieser innere Teil grün, denn der Heilige Geist kommt in uns Menschen hinein, und die Bibel sagt, wir sind dann von Neuem geboren. Das bedeutet nicht, dass der ganze Mensch in Ordnung ist, aber in diesem innersten Teil von uns Menschen wohnt das Leben Gottes.

Die Umwandlung der Seele

Das ist jedoch noch kein zufriedenstellender Zustand. Petrus sagt daher, dass dieser Teil von uns Menschen, der unsere Seele ist, auch errettet werden muss. Diese Veränderung dauert lebenslang, und sie bedarf unserer Mitarbeit mit der Gnade Gottes. Der erste Schritt ist geschenkt durch den Glauben, dazu muss niemand etwas hinzutun, weil das, was Christus getan hat, vollkommen, perfekt war, es muss nur noch von uns heute empfangen werden.

Dieser zweite Schritt allerdings wird nicht nur durch Glauben an den Tod und an die Auferstehung Jesus Christi geschehen, sondern das braucht unsere Mitarbeit. Damit ist nicht gemeint, dass wir in sündloser Vollkommenheit sind oder diese erreichen können auf dieser Erde. Jeder Christ hat immer noch dieses “Fleisch” und deshalb wird ein Christ immer noch einen Kampf mit dem Problem der Sünde haben. Das bedeutet aber andererseits nicht, dass es überhaupt keine Veränderung in einem Gläubigen gibt. Gott möchte vielmehr unsere Seele, das heißt unseren Verstand, unsere Gefühle und unseren Willen umwandeln.

Die ewige Errettung ist daher nicht das Ziel, sondern erst der Anfang des Glaubens. Wer diesen Schritt getan hat, ist nicht über die Ziellinie gelaufen, sondern gerade erst losgelaufen, er hat den Start im Glauben erlebt. Es ist wichtig, dass wir Gläubige erkennen, dass es noch sehr viel in unserem Leben zu tun gibt.

Das Ziel des Glaubens

Wie sieht das aus? Die Bibel sagt, dass Gott uns auserwählt hat, dass wir heilig seien und makellos vor Ihm. Das ist das Ziel!

„da er uns in ihm vor Grundlegung der Welt auserwählt hat, dass wir heilig und makellos seien vor ihm in Liebe.“ (Epheser 1:4)

Ganz deutlich heißt es über den Willen Gottes:

„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung.“ (1.Thessalonicher 4:3)

Noch deutlicher steht es ein Kapitel weiter:

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist, eure Seele und euer Leib […].“ (1.Thessalonicher 5:23)

Hier heißt es, dass Gott uns sogar durch und durch heiligt! Unseren Geist durch den Schritt des Glaubens als das Geschenk Gottes, unsere Seele durch unsere Mitarbeit und am Ende sogar unseren Leib. Gott wird sogar unseren Leib völlig erretten und heiligen.

Es gibt einen Vers in Hebräer 6, in dem es heißt, dass wir Gläubige vom Wort des Anfangs wegkommen sollen. Wir sollen also nicht nur in dem bleiben, was wir bisher über die anfängliche Errettung gehört haben.

„Darum wollen wir vom Wort des Anfangs über den Christus wegkommen und uns zur Reife bringen lassen; wir wollen nicht abermals das Fundament legen der Buße von toten Werken und des Glaubens an Gott, der Lehre von Taufen und vom Händeauflegen, von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht.“ (Hebräer 6:1)

Diese Verse sind sehr wichtig. Heute wird sehr viel über das Wort dieses Anfangs geredet, aber nicht viel über das Wort der Reife. Das ist für uns Gläubige heute aber der wichtigere Teil! Wir sollen von den Anfängen wegkommen und uns zur Reife bringen lassen – die Bibel nennt das Heiligung.

Unsere Heiligung – innere Absonderung von der „Welt“

Was ist Heiligung? Das griechische Wort dafür – „hagiasmos“ – bedeutet Absonderung. Im Korintherbrief sagt Paulus, dass wir uns absondern sollen von unreinen Dingen, dann wird Gott uns annehmen.

„Darum geht aus von ihrer Mitte und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt kein Unreines an, so werde ich euch annehmen; und ich werde euer Vater sein, und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. (2.Korinther 6:17)

Er sagt weiter, dass wir uns wegen dieser Verheißung von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen sollen:

„Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.“ (2.Korinther 7:1)

Es gibt so viele Dinge in unserem natürlichen Leben, von denen wir als Gläubige abgesondert sein sollen. Damit meint die Bibel nicht, dass wir ins Kloster gehen sollen. Im Mittelalter dachten die Leute: „Ich möchte heilig sein, also gehe ich ins Kloster und sondere mich äußerlich ab.“ – nein, die Heiligung ist eine innere Sache. Gott möchte uns innerlich absondern von allerlei Befleckungen des Fleisches und des Geistes, die in dieser Welt sind. So sollen wir die Heiligung vollenden, und wenn wir das tun, dann wird Gott uns annehmen und wir werden Gott viel mehr kennen!

Unsere Heiligung – was in uns zunimmt

Gehorsam

Auf der einen Seite sollen wir in unserem Glaubensleben viel gewinnen. Dazu gehört dem Geist Gottes, der in uns wohnt, zu gehorchen. Es heißt dazu in der Schrift:

„und nehmen jeden Gedanken gefangen zum Gehorsam Christi“ (2.Korinther 10:5)

Wer von uns Gläubigen macht das heute und übt sich, jeden Gedanken gefangen zu nehmen unter den Gehorsam Christi? Jeden Gedanken, der von Gott weg geht, jeden Gedanken, der nicht rein ist oder irgendein gewöhnlicher Gedanke nicht einfach nur laufen zu lassen, sondern ihn unter den Gehorsam Christi zu bringen? Das ist ein wesentlicher Schritt in der Heiligung.

Unser Denken wird nicht von selbst erneuert, sondern nur, wenn ich diese Mitarbeit tue. Es heißt, dass es einen Gehorsam braucht gegen die Wahrheit:

„Da ihr eure Seelen durch Gehorsam gegen die Wahrheit zu ungeheuchelter Bruderliebe gereinigt habt“ (1.Petrus 1:22)

Reinigung durch Wort und Geist

Wir sehen weiter, dass das Wort Gottes und der Geist uns Menschen innerlich reinigen können. Petrus sagt, dass wir als Gläubige sein sollen, wie neugeborene Kinder, die begierig sind nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit wir durch diese wachsen zur Errettung.

„[…] seid wie neugeborene Kinder begierig nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch diese wachst zur Errettung.“ (1.Petrus 2:1-2)

Hier meint er diese Errettung der Seele. Das Wort Gottes ist nicht erster Linie als Lehre gedacht, sondern gegeben, um meine Gedanken zu erneuern. Ein Wort Gottes allein reicht also nicht aus, sondern es muss ein Wasserbad im Wort sein.

„um sie zu heiligen, indem er sie reinigte durch das Wasserbad im Wort“ (Epheser 5:26)

Nur wenn das Wort Gottes und der Geist in uns Gläubigen zusammenkommen, gibt es eine Wirkung von Heiligung und Reinigung in der Seele.

Läuterung durch Leiden und Prüfungen

Dieser Weg der Heiligung umfasst auch Leiden und Prüfungen. Petrus sagt, dass wir jetzt als Gläubige nicht von Leiden frei sind, sondern es muss sein, dass wir durch manche Prüfungen gehen. Diese Prüfungen sind wie Feuer, das unseren Glauben läutern und reiner machen kann.

„darin jauchzt ihr, wenn ihr auch jetzt eine kleine Zeit, wo es sein muss, betrübt worden seid durch mancherlei Prüfungen, damit die Bewährung eures Glaubens – viel kostbarer als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer bewährt wird – bei der Offenbarung Jesu Christi zu Lob, Herrlichkeit und Ehre erfunden wird.“ (1.Petrus 1:6-7)

Wenn es also Schwierigkeiten gibt im Leben von uns Gläubigen, dann hat Gott die Absicht, dadurch die Errettung unserer Seele zu beschleunigen.

Unsere Heiligung – was in uns abnimmt

Die Herrschaft der Sünde

Auf der anderen Seite gibt es den Bereich in unserem Glaubensleben, in dem etwas abnimmt: die Herrschaft der Sünde. Wenn wir mit Sünde zu tun haben als Gläubige, dann müssen wir natürlich unsere Sünden bekennen, nicht gut reden oder entschuldigen. Dann wird Gott treu sein, dass Er uns vergibt und von aller Ungerechtigkeit reinigt.

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.“
(1.Johannes 1:9)

Das werden wir als Gläubige immer brauchen, solange wir auf dieser Erde leben. Wir haben eine wunderbare Lösung durch das Blut Jesu.

Wie wir in der Grafik sehen, ist in diesem innersten grünen Kreis, dem menschlichen Geist, nachdem er von Neuem geboren ist, keine Sünde zu sehen. Dadurch wird dargestellt, was Paulus uns im Römerbrief zeigt, dass der Herr unseren alten Menschen, der der Sünde gehorcht, mitgekreuzigt und somit die Sünde außer Kraft gesetzt hat.

„da wir dies wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde unwirksam würde, so dass wir der Sünde nicht mehr als Sklaven dienen.“ (Römer 6:6)

Wenn dieses Werk Christi wirksam wird, indem wir das Mitgekreuzigtsein in unserem Geist erfahren, erlangen wir Freiheit von der Sünde. Wir müssen uns also nicht mehr von ihr beherrschen lassen.

„Lasst also die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, seinen Begierden Gehorsam zu leisten. Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott als (solche), die aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit.“ (Römer 6:12-13)

Paulus bezeichnet dieses als Wandel im Geist:

„Ich sage aber, wandelt durch den Geist, so werdet ihr die Begierde des Fleisches gewiss nicht vollbringen. […] Die aber Christi Jesu sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.“ (Galater 5:16, 24)

Wenn wir lernen, darin zu leben, dann vollbringen wir nicht die Begierde des Fleisches. Das ist eine wunderbare Freiheit, in der wir heute leben können als Christen.

Zusammenarbeit mit der Gnade (Überwinden)

Diese Freiheit erleben wir, wenn wir mit der Gnade zusammenarbeiten. Paulus schreibt:

„Daher, meine Lieben, wie ihr ja allezeit gehorsam gewesen seid, bewirkt eure eigene Errettung mit Furcht und Zittern […], denn Gott ist es, der in euch beides wirkt, das Wollen und das Wirken, für sein Wohlgefallen.“ (Philipper 2:12-13)

Das heißt, die Gnade braucht unsere Mitarbeit. Hier steht, wir sollen unsere eigene Errettung bewirken. Damit meint Paulus nicht die Errettung aus der Verdammnis, sondern die vollständige Errettung unserer Seele. Und wenn wir daran mitarbeiten, dann können wir alle erfahren, wie Gott mitwirkt, dass in uns eine wunderbare Veränderung entsteht.

Paulus ist hierin für uns ein großes Vorbild. Er sagte:

„[…] sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade zusammen mit mir.“ (1.Korinther 15:10)

Paulus hat viel mehr gearbeitet als alle anderen! Wie hat er es gemacht? Er hat mir der Gnade Gottes zusammengearbeitet! Er hat gesehen, dass er zwar gläubig ist, aber das dies allein nicht ausreicht. Er ist ein Mensch, der geschaffen ist für die Herrlichkeit Gottes, aber es braucht seine Mitarbeit, damit Gott Sein Werk an ihm vollenden kann. Weil er das gesehen hat, arbeitete er sogar viel mehr als alle anderen. Das ist ein wunderbarer Ansporn, dass wenn wir das Ziel sehen und wir heute genauso mit Gott zusammenarbeiten.

Das Ergebnis unserer Heiligung – im Frieden leben und den Herrn sehen

Das Ergebnis davon ist, wie die Bibel sagt, dass wir Frieden haben mit jedermann und Heiligkeit, damit wir den Herrn sehen.

„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn sehen wird“ (Hebräer 12:14)

Warum gibt es heute wenig Frieden? Weil die Seele von uns Menschen nicht heilig ist. Der Geist hat keine Gelegenheit, unsere Seele zu verändern. Wenn wir Ihn nicht in uns wirken lassen, dann tut Er auch nichts. Der Geist drängt sich uns Menschen nicht auf, sondern Er ist abhängig von dem, wie wir mit Ihm zusammenarbeiten. Ohne unsere Zustimmung kann der Heilige Geist in uns Menschen nicht wirken. Aber wenn wir mit dem Heiligen Geist zusammenarbeiten, dann wird das Ergebnis sein, dass wir den Herrn sehen. Sei es im Wort oder wenn Er kommt! Und dass wir Frieden haben, sogar mit jedermann.

Wenn der Herr unsere Seelen vollständig retten konnte und dann Christus zurückkommt – und das hoffentlich bald – dann wird Er sogar unseren Leib in einem Augenblick verherrlichen. Wenn wir heute diesen Schritt in die Mitarbeit zur Errettung unserer Seele machen, dann werden wir wirklich mit einem neuen Leib ohne Sünde, in einer erneuerten Seele, in einem lebendigen Geist mit dem Herrn zusammen sein. Das ist eine wunderbare Hoffnung!

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