Am Anfang lebte Abraham mit seiner großen und wohlhabenden Familie in Mesopotamien. Eines Tages jedoch zieht er aus dem Land aus, verlässt seine Familie und Freunde. Wie kommt es, dass er alles verlassen und aufgeben kann, um in einem fernen Land in Zelten zu leben? Würdest du das tun?
Der Gott der Herrlichkeit
Es muss schon etwas passieren, damit sich jemand auf so etwas einlässt. Was Abraham dazu bewegt hat, zeigt Apostelgeschichte 7:2:
“Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, …”
Apostelgeschichte 7:2
Genau dies ist der Grund. Der Gott der Herrlichkeit ist erschienen und hat zu ihm geredet. Gott erscheint um zu reden, er möchte uns Menschen etwas von seinem Plan zeigen und weitergeben. Diese Vision gab Abraham die Kraft, auszuziehen und alles hinter sich zu lassen. Und so soll auch heute unsere Erfahrung sein. Wir müssen mehr von der Herrlichkeit des Herrn sehen und seine Stimme hören, denn das gibt Kraft für Veränderung.
Es gibt einen Weg
Gott ruft aber nicht nur heraus, er zeigt auch, dass er einen Weg vorbereitet hat. Eine Vision zu haben bedeutet, du siehst, dass es ein Ziel in der Zukunft gibt und diese Sicht trägt dich durch dein ganzes Leben.
Psalm 16:11 zeigt uns das Verlangen des Psalmisten, VOR GOTT zu stehen:
“Du tust mir kund den Weg des Lebens: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.”
Psalm 16:11
Wenn der Herr uns erscheint, wir ihm folgen und treu den schmalen Weg des Lebens vor ihm gehen, werden wir auch Freude und Wonne erfahren.
Abraham hat Gott Altäre gebaut, wenn immer er ihm erschienen ist. Das zeigt, das Erscheinen bewirkt eine Hingabe. Wenn du mehr siehst, kannst du dich mehr hingeben. Es ist gut, dem Herrn solche Altäre zu bauen, die einen daran erinnern, wenn man an den Ort bzw. in die Situation zurückkommt, dass der Herr erschienen ist.
Wir brauchen alle ein Verlangen nach dem Erscheinen des Herrn
Immer wenn der Gott der Herrlichkeit erscheint, dann verändert sich etwas in dem Leben eines Menschen. Das war bei Abraham so, bei Paulus auch (vgl. Apostelgeschichte 26:16-19) und bei uns ist es heute noch genau dieselbe Erfahrung. Abraham zog, nachdem Gott ihm erschienen war, von Ur in Chaldäa aus, mit dem klaren Ziel in das Land Kanaan zu gehen (vgl. Apostelgeschichte 7:2-4; 1. Mose 12:1-4). Die alte Umgebung war voller Götzendienst und für Gott ein Problem. Auch Abraham wusste, er muss von dort weggehen. Die Kraft dafür bekam er durch das Erscheinen Gottes.
Wenn unser Christenleben immer gleich bleibt, dann liegt es daran, dass uns eine himmlische Vision fehlt. Doch wie können wir heute das Erscheinen des Herrn bekommen? Wir müssen Gottes Angesicht suchen! Die Haltung des Psalmisten ist sehr kostbar:
“Mein Herz erinnert dich: ‘Suchet mein Angesicht’ – Dein Angesicht, Herr, suche ich. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir!”
Psalm 27:8-9
Auch Abraham hatte diese Haltung, dass er unbedingt mit Gott Gemeinschaft haben wollte. Er nötigte ihn sogar bei ihm zu bleiben, indem er sagte:
“Herr, wenn ich denn Gunst gefunden habe in deinen Augen, so geh doch nicht an deinem Knecht vorüber!”
1. Mose 18:3
Es gibt nichts Besseres, als diese süße Gemeinschaft mit Gott und ein Leben vor seinem Angesicht (vgl. 1. Mose 17:1)!
Ein reines Herz als Voraussetzung
Allerdings reicht das Suchen allein noch nicht aus. Viele Menschen suchen heutzutage nach Gott, aber sehen ihn nicht. Woran liegt das? Es gibt noch eine Voraussetzung, den lebendigen Gott sehen zu dürfen. Man muss ein reines Herz haben.
“Selig sind die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.”
Matthäus 5:8; Jesaja 33:17
Gott ist heilig und er wird sich nicht offenbaren, wenn unser Herz nicht rein ist. Zum Beispiel, wenn wir Unfrieden mit anderen oder etwas gegen unsere Geschwister im Herzen haben, kann Gott sich uns nicht zeigen. Auch wenn unreine Gedanken da sind, wird Gott sich vor uns verbergen. Ohne den Frieden und die Heiligkeit kann niemand Gott schauen (vgl. Hebräer 12:14). Darum sollen wir vor all diesen Dinge fliehen und dem Glauben, der Liebe und dem Frieden nachjagen mit denen, die aus reinem Herzen den Herrn anrufen (vgl. 2. Timotheus 2:22).
Wenn der Herr uns immer wieder frisch erscheint, werden wir uns Ihm immer mehr hingeben und die Freude in unserem Christenleben wird wachsen. Denn vor seinem Angesicht ist Freude die Fülle (vgl. Psalm 16:11).