[:de]In der Bergpredigt und den darauffolgenden Kapiteln (Matthäus 5-7) zeigt uns Jesus, was für Menschen wir sein müssen, um am Reich Gottes Anteil haben zu können. Es wird klar, dass wir mit unserem natürlichen Wesen nicht Teilhaber an Gottes Reich sein können, sondern dass wir dazu das Wesen von Christus brauchen, wie es uns in der Verfassung des Reiches in Matthäus 5-7 beschrieben wird.
Um ein Kind Gottes zu werden, braucht es keine Voraussetzungen. Ein Gläubiger muss lediglich glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, der für unsere Sünden gestorben und am dritten Tag auferstanden ist. Danach folgt die Taufe. Mehr kann und muss man nicht tun, um gerettet zu werden.
Damit wir allerdings Erben von Gottes Reich werden können, muss Gottes Wesen zu unserem Wesen werden. Gott wird uns sein Reich nicht zum Erbe geben, solange wir seinem Wesen nicht entsprechen (vgl. Galater 4:1).
“Selig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!” (Matthäus 5:3)
Viele Christen sind zu Beginn des Christenlebens hungrig und begierig nach mehr von Christus. Sie lesen viel in der Bibel und nutzen jede Gelegenheit für Gemeinschaft mit anderen Christen. Sie machen viele frische Erfahrung mit dem Herrn.
Doch mit der Zeit nimmt dieser Hunger und das Verlangen nach Christus leider oft ab. Andere Dinge wie Beruf, Familie oder Hobbys bekommen wieder mehr Gewicht und ersetzen Stück für Stück den Hunger nach Christus. Auch die Erfahrungen mit Christus werden weniger.
Vielleicht nimmt das Wissen über das Wort Gottes weiter zu. Durch das Lesen christlicher Literatur und den Besuch von Bibelstunden häuft man sich mit der Zeit viel Erkenntnis und Interpretationen in Bezug auf das Wort Gottes an. So merkt man oft gar nicht, dass der Herr nur noch wenig am eigenen Wesen verändern kann. Das bloße Wissen über das Wort täuscht darüber hinweg, dass die lebendigen Erfahrungen und Veränderung an unserem Wesen oft nur sehr beschränkt sind – oder sogar ganz ausbleiben.
Inhaltsverzeichnis
Der Zustand von Sattheit und Zufriedenheit
Als Jesus auf die Erde kam, war sein Volk in einem solchen Zustand. Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren voll von Erkenntnis und Wissen über die Schriften. Aber sie waren leer an Erfahrungen und der Wirklichkeit des Wesens Gottes. Jesus sagte zu ihnen:
“Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voller Raub und Gier” (Matthäus 23:25)
Als Jesus kam und ihnen mit sich selbst das Wesen Gottes bringen wollte, hatten sie keinen Bedarf. Sie waren voll und ihre Herzen waren fett geworden (vgl. Apostelgeschichte 28:27). Niemand konnte ihnen etwas sagen. Sie konnten keine Ermahnung und keine Zurechtweisung von Jesus mehr annehmen, sondern reagierten beleidigt darauf und verhärteten ihr Herz. Am Ende verführten sie das Volk und brachten den Messias zu Tode.
Ganz anders war es hingegen bei den einfachen Fischern, den Sündern und Zöllnern. Sie erkannten, wie groß ihr Bedarf an Christus war. Sie hatten Hunger und Durst, Christus zu erfahren. Deshalb konnten sie die Rettung in Jesus annehmen und am Ende zu Menschen werden, die das Wesen Gottes in ihrem Leben zum Ausdruck gebracht haben und zu Fundamenten in Gottes Reich wurden.
“Selig sind die Armen im Geist, denn ihnen gehört das Reich der Himmel!”
Hunger nach dem Leben Christi
Damit all die Eigenschaften, welche uns Jesus in Matthäus 5-7 zeigt, in uns Wirklichkeit werden können, brauchen wir einen armen Geist. Wenn wir den Mangel an dem Leben Christi in uns nicht erkennen, werden wir ihn nicht gewinnen können. Deshalb steht diese Aussage ganz am Anfang der Bergpredigt. Es ist eine Voraussetzung, Christus in allen weiteren Eigenschaften zu erfahren. Paulus war einer, der arm in seinem Geist war. Das zeigt seine Aussage in Philipper 3:12:
“Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage aber nach, ob ich auch ganz ergreife, wozu ich auch von Christus Jesus ganz ergriffen worden bin.”
Paulus hatte viel Erkenntnis. Er war zuvor ein Schriftgelehrter gewesen und hatte die Schriften von seiner Jugend an studiert. Er kannte das Wort sicherlich besser als alle anderen. Aber er erkannte, dass bloßes Wissen nur aufbläht und stolz macht.
“Ja, ich achte auch alles für Verlust wegen der überragenden Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um des willen ich alle Dinge verloren habe und sie für Abfall achte, damit ich Christus gewinne.” (Philipper 3:8)
Paulus war nicht zufrieden mit der Erkenntnis. Nein, er hatte die Sehnsucht, dass Christus sein Leben wird – und zwar um jeden Preis. Er hat danach gerungen, dass Christus in seinem Leben Gestalt gewinnt. Das heißt es, arm im Geist zu sein.
Lasst uns Buße tun und alle Zufriedenheit und Sattheit ablegen! Es ist wichtig, dass Christus uns heute unseren Mangel zeigen kann. Wir haben noch so viel Bedarf an dem Wesen Gottes und sollen nicht ruhen, den Herrn darin zu gewinnen. Je mehr wir sein Wesen gewinnen, desto mehr werden wir unseren Bedarf an der Wirklichkeit von Christus erkennen.
Mehr in Teil 2…[:en]In the Sermon on the Mount and in the following chapters (Matthew 5-7) Jesus shows us what kind of people we have to be in order to have a portion in the kingdom of God. With our own nature, we cannot be partakers of God’s kingdom. We need Christ’s nature as it is described in the constitution of the kingdom in Matthew 5-7. To become a child of God, there are no prerequisites. A believer simply has to believe that Jesus Christ is the Son of God who died for our sins and rose again on the third day. Baptism then follows. More cannot and must not be done to be saved. But for us to become heirs of God’s kingdom, God’s nature must become our nature. God will not give us His kingdom as an inheritance unless we are conformed to His nature (Galatians 4:1).
“Blessed are the poor in spirit, for theirs is the kingdom of heaven.” (Matthew 5:3)
Many of us Christians are hungry and eager for more of Christ at the beginning of our Christian life. We read much in the Bible and use every opportunity for fellowship with other Christians. We have many fresh experiences with the Lord. Unfortunately, this hunger and desire for Christ often diminishes over time. Other things such as work, family or hobbies gain more importance and gradually replace our hunger for Christ. Our experiences of Christ also diminish, even if the knowledge concerning the Word of God continues to increase. By reading Christian literature and attending Bible studies, we can indeed accumulate a lot of knowledge and interpretations regarding the Word of God. But, we then often fail to realize that the Lord has hardly been able to change anything in our own being. The mere knowledge of the Word of God often hides the fact that living experiences of the Lord and real changes in our being are very limited – or even completely absent.
The State of Fullness and Contentment
When Jesus came to earth, His people were in such a condition. The Pharisees and scribes were full of knowledge and understanding of the Scriptures. But, they were devoid of experiences and of the reality of the nature of God. Jesus said to them: “Woe to you, scribes and Pharisees, hypocrites! For you cleanse the outside of the cup and dish, but inside they are full of extortion and self-indulgence.” (Matthew 23:25) When Jesus came, He wanted to bring them the nature of God through Himself, His own being. But, they had no need of Him. They were full and their hearts had become fat (Acts 28:27). No one could tell them anything. They could no longer accept any admonition or rebuke from Jesus but were offended and hardened their hearts. In the end, they misled the people and killed the Messiah.
The situation was quite different when it came to the simple fishermen, sinners and tax collectors. They realized how great their need for Christ was. They were hungry and thirsty to experience Christ. Therefore, they were able to accept salvation in Jesus and, in the end, become people who expressed the nature of God in their lives and became foundations in God’s kingdom.
“Blessed are the poor in spirit, for theirs is the kingdom of heaven.”
Hungry for the Life of Christ
In order for all the characteristics which Jesus shows us in Matthew 5-7 to become our reality, we need to be poor in spirit. If we do not recognize how much we are lacking Christ’s life, we will not be able to gain Him. This is why the Lord says this at the beginning of the Sermon on the Mount. We need this in order to experience Christ in all His other characteristics. Paul was one who was poor in spirit. We see this in Philippians 3:12:
“Not that I have already attained, or am already perfected; but I press on, that I may lay hold of that for which Christ Jesus has also laid hold of me.”
Paul had a lot of knowledge. He had been a scribe and had studied the Scriptures from his youth. He knew the Word better than anyone else. But, he realized that mere knowledge only puffs up and makes us proud.
“Yet indeed I also count all things loss for the excellence of the knowledge of Christ Jesus my Lord, for whom I have suffered the loss of all things, and count them as rubbish, that I may gain Christ.” (Philippians 3:8)
Paul was not satisfied with the knowledge. No, he longed for Christ to become his life and was willing to pay any price. He wrestled for Christ to be formed in him. This is what it means to be poor in spirit.
Let us repent and lay aside all our fullness and contentment! It is important for Christ to show us our lack today. We still need so much more of God’s nature and should never stop gaining the Lord. The more we gain His nature, the more we will recognize how much we need the reality of Christ
More in Part 2…[:]