Nachdem Gott die Erde durch die Sintflut gereinigt hatte, war alles friedlich auf der Erde.
“Noah aber baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
1. Mose 8:20-21
Und der HERR roch den lieblichen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen.”
Wunderbar!
Der Feind Gottes richtet sein Werk auf
Doch wie wir schon von Anfang der Bibel gesehen haben, sobald Gott etwas Gutes tut, lauert der Feind Gottes, Satan, vor der Tür, um die Einheit zwischen Gott und den Menschen wieder zu zerstören. Es ist erstaunlich, wie schnell der Fall kam, nachdem Gott die Sintflut gebracht hatte. Ein gewaltiger Kampf tobt in diesem ganzen Universum! Noah opfert dem Herrn liebliche Brandopfer, doch was macht der Widersacher Gottes nur 2 Kapitel später? Er beginnt, sein Meisterwerk aufzurichten: Babel.
Gott hatte den Menschen geboten, die ganze Erde zu bevölkern (vgl. 1. Mose 1:28), aber die Menschen entschließen sich, an einem Ort zu bleiben und dort einen Turm, der bis zum Himmel reicht, zu bauen. Dort machten sie sich einen Namen und wollten nicht zerstreut werden (vgl. 1. Mose 11:3). Die Menschen wurden stolz.
Wie wir schon die letzten Bibelkreis-Gemeinschaften gesehen haben, ist der Stolz die Urkrankheit von Luzifer (vgl. Hesekiel 28:15-17). Durch die Sünde, die er dem Menschen injiziert beim Sündenfall hat, wurde auch der Stolz für den Menschen zum Hauptproblem. Jedem Menschen steht der Stolz im Weg, wenn er sich Gott nahen möchte. Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber schenkt er Gnade.
Wie war Gottes Reaktion, als er die Menschen bei ihrem Tun sah?
Er kam hinunter zu ihnen, begutachtete alles und verwirrte ihre Sprache, sodass keiner mehr den anderen verstehen konnte. Wenn niemand mehr den anderen versteht, wird es schwierig, ein solches Projekt zu Ende zu bringen. Und so geschah es damals, dass sie aufhörten zu bauen und sich über die ganze Erde verstreuten. Daher wurde die Stadt Babel (griechisch: Babylon) genannt, was auf Hebräisch „Verwirrung“ oder „Zerstreuung“ heißt.
Auch diese Geschichte aus den Anfängen der Bibel ist für uns heute von größter Relevanz. Auch wir stehen in der Versuchung, ein großes Werk aufrichten zu wollen, dass sogar aus menschlicher Perspektive wunderbar scheinen mag, doch am Ende dient es nur dazu, uns selbst einen Namen zu machen. Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten und seine Ehre gibt er niemanden sonst!
Babylon, die Mutter der Huren
Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, sehen wir, wie die Stadt, die in 1. Mose 11 angefangen wurde zu bauen, zu ihrer Vollendung kommt (vgl. Offenbarung 17+18). Das Erschreckende dabei ist: Es ist keine physische Stadt mehr, sondern „eine Behausung der Dämonen und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel“ (Offenbarung 18:2).
Es ist schwierig Babylon zu erkennen, weil der Mensch leider zu häufig blind für die geistlichen Dinge ist. Doch Luzifer macht es uns nicht einfach Babylon, die große Hure, zu sehen, denn sie „kleidet sich in Purpur und Scharlach und ist übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hat einen goldenen Becher in der Hand“ (Offenbarung 17:4).
Für uns Menschen ist es ohne das Licht Gottes unmöglich, hinter die Kulissen zu schauen und zu erkennen, dass sie „inwendig voll von Gräueln und der Unzucht ihrer Hurerei“ und sogar „die Mutter der Huren“ ist. Hier ist geistliche Hurerei gemeint; das heißt, dass Gottes Volk, das eigentlich mit Gott selbst verlobt ist, anfängt, anderen Götzen nachzugehen und nicht mehr einfältig gegenüber Christus ist (vgl. Hesekiel 16). Für Gott ist das die schlimmste Unzucht und er wird sie sehr hart bestrafen. Wir dürfen nicht meinen, dass Gott alles durchgehen lässt, auch wenn wir seine Kinder sind. Am Ende wird Babylon sogar doppelt vergolten werden (Offenbarung 18:6).
Was sehen wir heute im Christentum?
Genauso wie damals beim Turmbau zu Babel am Ende alle verwirrt waren, ist es nicht anders im Christentum heute. Jeder meint etwas anderes, und wenn du ein Wort sagst, versteht der eine etwas völlig anderes als der andere, und niemand weiß eigentlich genau, was Gott tun möchte. So machen die Christen heute einfach das, was sie denken. Satan lenkt die meisten aus Gottes Volk mit seinen systematischen Angriffen ab, damit sie ja nicht anfangen, Gottes Ziel mit uns zu vollenden: Eine heilige und königliche Priesterschaft.
In Babylon wird alles vermischt. Vieles hört sich gut an, z.B. jemanden Pizza vorbeibringen und dabei eine Frage über Gott beantworten, oder einen Gottesdienst in einer Disco mit viel lauter Musik und Party-Lichtern, um die heutige Generation mit dem Evangelium zu erreichen. Die Idee und Motivation dahinter sind sicherlich aufrichtig, doch Gott hasst Vermischung. Zur Gemeinde in Laodicea sagt der Herr:
“So aber, weil du lau bist, weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.”
Offenbarung 3:15
Darum sollten wir inständig Gott bitten, dass er uns Babylon klar zeigt, so wie er es auch Johannes in Offenbarung 17+18 gezeigt hat. Babylon ist ein großes Geheimnis (vgl. Offenbarung 17:5), doch wir können Gott dankbar sein, dass er es in seinem Wort vollständig bloßstellt. Wenn er uns heute die Augen für Babylon öffnet, dann bleibt nur uns nur eine Möglichkeit:
“Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!
Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeit gedacht.” ()
Offenbarung 18:4-5