Offenbarung 10:8-11 – Das geöffnete kleine Buch

Das Wort Gottes essen

Zweifelsohne, das Buch Offenbarung ist nicht immer sehr einfach zu verstehen. Denn es enthält eine Fülle an Symbolen, Visionen und Verweisen zu anderen Bibelstellen, die einschüchternd wirken können. Manche denken, man müsse ein Bibelstudium absolvieren, um dieses Buch zu verstehen. Doch ist das so? Wie können wir die Worte aus Offenbarung ergreifen?

Der Weg Gottes, uns Offenbarung zu geben

Gott hat kein Interesse daran, wenn niemand von uns dieses wunderbare Buch verstehen würde. Deswegen hat er einen sehr einfachen Weg gegeben, um die Offenbarung zu ergreifen: Es ist genau derselbe Weg, wie bei dem Apostel Johannes! Genauso, wie der Herr Johannes die Offenbarung gab, muss der Herr sie auch uns geben. Das finden wir in Offenbarung 10:8-11 beschrieben:

„Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wieder mit mir und sprach: Geh hin, nimm das geöffnete kleine Buch in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf dem Land steht.

Und ich ging zu dem Engel und sagte ihm, er möge mir das kleine Buch geben.

Und er spricht zu mir: Nimm es und verschlinge es, und es wird deinen Magen bitter machen, aber in deinem Mund wird es süß sein wie Honig.

Und ich nahm das kleine Buch aus der Hand des Engels und verschlang es, und es war süß in meinem Mund wie Honig; und als ich es gegessen hatte, wurde mein Magen bitter gemacht.

Und sie sagten zu mir: Du musst wieder weissagen über viele Völker und Nationen und Sprachen und Könige.“

Offenbarung 10:8-11

Das geöffnete kleine Buch

Wir sehen, dass Johannes von dem Herrn Jesus ein kleines Buch empfängt. Was ist der Inhalt dieses Buchs? Durch den letzten Vers (V. 11) wird es klar: Es ist der restliche Inhalt des Buches Offenbarung.

Was ist nun aber der Weg des Herrn, uns die Offenbarung zu zeigen? Was sagte der Herr Jesus zu Johannes, was er mit dem kleinen Buch tun soll? Sagte der Herr zu ihm: „Nimm es und studiere es!“? Nein, das hat er nicht! Der Herr sagte: „Nimm es und verschlinge es!“

Das Wort Gottes verschlingen

Johannes soll das kleine Buch verschlingen. Dadurch war er in der Lage, weiter zu weissagen (V. 11). Wie gehen wir an das Buch Offenbarung heran? Als Erstes würden wir wahrscheinlich versuchen, die Worte in unserem Kopf zu analysieren. Dann, wenn wir es nicht verstehen, schlagen wir irgendwelche Erklärungen auf, gehen im Internet auf die Suche, oder fragen unseren Pastor. Ist es das, was der Herr Johannes sagte?

Nein, der einzige Weg, wie wir das Buch Offenbarung ergreifen können, ist durch das Verschlingen. Es ist eine andere Herangehensweise, als was wir sonst so kennen. Das Wort Gottes ist uns zum Essen gegeben!

Heute denken viele Christen: Wenn in einer Gruppe niemand dabei ist, der die Bibel studiert hat, dann ist die Gruppe nicht ernst zu nehmen. Doch Johannes war nicht auf einer Bibelschule (vgl. Apostelgeschichte 4:13). Johannes sollte das Wort verschlingen. In der Religion wird analysiert und viel ausgelegt, aber wer Offenbarung empfangen möchte, der muss das Wort Gottes essen.

Zwei Aspekte des Wortes Gottes

Zwei Aspekte werden hervorgehoben, als Johannes das Buch verschlingt: Das Wort ist im Mund so süß wie Honig und es verursacht im Magen Bitterkeit. Das zeigt uns zwei Seiten des Wortes Gottes, die wir beide unbedingt kennen müssen.

So süß wie Honig – der Geschmack des Wortes Gottes

So gut schmeckt Gottes Wort! Wie Honig! Petrus schrieb, dass wir schmecken können, dass der Herr gut ist (1.Petrus 2:3). Wenn wir Offenbarung lesen, schmecken wir dann etwas vom Herrn? Schmecken wir seine Süße? Offenbarung soll für uns eine Speise sein, die einen Geschmack hat.

Der Geschmack des Mannas ist in Einzelheiten beschrieben (vgl. 2.Mose 16:31). Wie viel können wir den Geschmack des Wortes Gottes beschreiben? Wie viele Aspekte des Wortes Gottes kennen wir? Lasst uns nicht vom Wort weggehen, ohne dass unser Mund etwas genossen hat! Jedes Mal, wenn wir geschmeckt haben, dass etwas gut ist, dann möchten wir es wieder essen.

Bitter im Magen – die Wirkung des Wortes Gottes

Die erste Erfahrung ist es, die Süße des Wortes zu erfahren. Doch es gibt noch die zweite: Das kleine Buch war für Johannes bitter im Magen. Bitter bedeutet, dass es wirkt. Medizin beispielsweise ist meistens bitter. Wenn wir Medikamente zu uns nehmen, dann schmecken sie häufig nicht gut, dafür entfalten sie aber eine heilende Wirkung für unseren Körper. Das heißt geistlich übertragen: Das Wort Gottes muss eine Wirkung in uns haben!

Wir brauchen unbedingt diese heilsame Wirkung. Denn unsere Erfahrung zeigt uns: Häufig, selbst wenn wir viel das Wort gegessen und genossen haben, tritt doch zwei Stunden später uns jemand auf den Fuß und wir fangen an zu schimpfen. Wo ist die Süße des Wortes hingegangen? Gott möchte sehen, dass das Wort in uns auch eine Wirkung hat. Wenn die Bitterkeit fehlt, dann gibt es keine Veränderung durch Gottes Wort in uns. Die richtige Lehre und Auslegung allein werden uns nicht verändern.

Nur durch den richtigen Umgang mit dem Wort Gottes können wir Heilung von unseren geistlichen Krankheiten erfahren. Jesaja Kapitel 1 sagt, dass wir krank sind von Kopf bis Fuß – diese Krankheit kann man nicht nur mit Honig behandeln. Man braucht die bitteren Kräuter des Wortes Gottes. So wunderbar ist das Wort Gottes! Es enthält alles, was wir zur Heilung brauchen. Wir müssen nicht verzagen – vielmehr lasst uns sagen: Herr, mach mich gesund durch dein Wort!

Schlussfolgerung

Wenn wir so einen Umgang mit dem Wort Gottes haben, werden wir auch mehr Offenbarung empfangen, genauso wie Johannes. Als sein Magen bitter war, konnte Gott ihm mehr zeigen. Offenbarung in Gottes Wort kommt aus der Erfahrung. Lasst uns also die Worte aus Offenbarung reichlich essen, genießen und sie in uns wirken lassen!

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