Wir fahren fort mit Offenbarung 11:1-2:
„Und mir wurde eine Messrute gegeben, gleich einem Stab; und der Engel stand da und sagte: Mache dich auf und miss den Tempel Gottes samt dem Altar, und die, welche darin anbeten!
Aber den Vorhof, der außerhalb des Tempels ist, lass aus und miss ihn nicht; denn er ist den Heidenvölkern übergeben worden, und sie werden die Heilige Stadt zertreten 42 Monate lang.“
Offenbarung 11:1-2
Es lohnt sich mehr in das Wort von Offenbarung hineinzugehen, weil der Herr uns darin so viel Wahrheit und so viel von seinem Wesen zeigen will. Wir haben oft eine eigene Vorstellung, was Gott mag, was er nicht mag und wie er ist. Aber durch das Wort Gottes und besonders auch im letzten Buch der Bibel werden uns viele neue Aspekte des Wesens Gottes offenbart.
Inhaltsverzeichnis
Das Messen des Tempels, des Altars und der Anbeter
In Offenbarung 11:1 wird Johannes aufgefordert, den Tempel Gottes, den Altar und die darin anbeten zu messen. Als Christen wissen wir schon von Kindesbeinen an, dass Gott für uns ist. Doch haben wir auch das Bewusstsein, dass Gott etwas von uns haben will? Dass er einen Tempel bauen will, der ihm gefällt, der ihm entspricht und in dem er wohnen kann? Es geht gar nicht in erster Linie um uns, sondern um ihn.
Offenbarung 11:1 zeigt uns, dass Gott seinen Tempel messen wird; das bedeutet, er soll genauso gebaut werden, wie Gott ihn will. Daher sollte unsere Haltung sein: „Herr, wie möchtest du deinen Tempel haben?“ Ich möchte nicht irgendetwas bauen, was mir gefällt und dann sagen „Gott, du musst jetzt hier einziehen.“
Wir können nicht bauen, wie wir wollen
Alle Gläubigen heute, die an Jesus glauben und sich taufen lassen, sollen aufgebaut werden als lebendige Steine zum geistlichen Haus Gottes (1.Petrus 2:5). Gott wird messen, was wir bauen. Das bedeutet, wenn wir heute in der Gemeinde zusammenkommen, wollen wir nicht irgendwie zusammenkommen. Heute im Christentum sehen wir verschiedenste Kirchen; die einen bauen, wie der Vatikan es vorschreibt, die anderen wie es sich Pastoren in verschiedenen Denominationen vorstellen. Jeder macht den sogenannten Gottesdienst, wie es ihm gefällt. Aber wird das das Haus Gottes sein? Wenn wir nach unserer Vorstellung bauen, wird Gott nicht darin wohnen.
Der Tempel muss Gott ganz entsprechen und so gebaut werden, wie er es vorschreibt. Deswegen lässt Gott ihn von Johannes messen. Der Tempel soll alle korrekten Maße erfüllen. Das erinnert uns an Hesekiel, der auch schon dasselbe tun sollte (vgl. Hesekiel 40-43, insbesondere 40:5; 43:10) und an den Engel in Sacharja 2:5-9. Gott legt einen sehr großen Wert auf das korrekte Maß!
Der Unterschied zwischen den Nationen und den Gläubigen
Doch wir sehen auch, dass der Vorhof nicht gemessen werden soll – denn er ist den Nationen gegeben. Gott hat kein Interesse die Nationen zu messen; diese können wandeln, wie sie wollen. Erst ganz am Ende wird Gott sie richten.
Beim Haus Gottes ist es nicht so. Petrus sagt uns:
„Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben?“
1.Petrus 4:17
Heute sollen wir uns schon messen lassen, zeigt uns Petrus. Das Gericht soll heute schon beginnen. Es ist besser heute zurechtgebracht zu werden – auch wenn es unangenehm für uns ist – als später vor dem Richterstuhl Christi. Lasst uns dem Herrn sagen: „Herr, messe mich! Zeige mir, wo ich zu kurz bin! Schneide ab, wo ich zu lang bin!“ Christus muss in uns alles ausfüllen, er allein ist das richtige Maß. Dies gilt besonders für die Anbetung. Auch dazu müssen wir im Wort forschen und Gott fragen, wie er in Wahrheit angebetet werden möchte. Das wollen wir im folgenden anhand der ersten Geschichte in der Bibel nach dem Sündenfall tun.
Die erste Geschichte in der Bibel nach dem Sündenfall
Tatsächlich zeigt uns das Wort Gottes bereits ab der ersten Geschichte in der Bibel nach dem Sündenfall des Menschen, welche Anbetung Gott zufrieden stellt (1.Mose 4:1-5).
Kain und Abel
Die zwei Söhne von Adam und Eva haben beide den Wunsch, Gott etwas zu bringen. Ein sehr gutes Anliegen! Doch das Opfer von Kain nimmt Gott nicht an, während das Opfer Abels ihm wohlgefällt.
Aus 3.Mose 3:16 wissen wir, dass Gott das Fett von Tieren gerne haben möchte. Kain hat Gott aber kein Fett und auch kein Blut geopfert, sondern Früchte des Feldes. Abel hingegen hat Gott mit den Erstlingen seiner Herde und mit ihrem Fett angebetet.
Man könnte nun also fragen, woher wusste Abel, was Gott gefällt? Denn 3.Mose 3:16 wurde schließlich erst über 2000 Jahre später aufgeschrieben.
Der Weg Kains
Sicherlich hat Abel Gott gefragt und auch von seinen Eltern gelernt. Gott selbst schlachtete bereits ein Tier, um die Schande seiner Eltern zu bedecken (1.Mose 3:21). Kain hingegen ist einen eigenwilligen Weg gegangen. Er fragte weder den Herrn noch seine Eltern, was er Gott bringen könnte.
Judas spricht in seinem Brief über die, die vom richtigen Weg abkommen:
„Wehe ihnen, denn sie sind den Weg Kains gegangen.“
Judas 1:11
Wir sollen also sehr darauf achten, nicht so zu handeln wie Kain! Gott akzeptiert nicht, was wir uns selbst ausdenken – auch wenn wir es gut meinen.
Lasst uns daher sein wie Abel, der Gott gemäß Seinem Weg angebetet hat. Gott wird die Anbeter in Seinem Tempel messen.