Nach dem Einschub von Offenbarung Kapitel 10 kommen wir zurück zu dem dritten der drei „Wehe“-Rufe. Das dritte Wehe ist die siebte und somit letzte Posaune und beinhaltet die sieben Zornesschalen aus Offenbarung 16. Zur Veranschaulichung der Abläufe dient der nachfolgende Zeitstrahl.
Die siebte Posaune beinhaltet drei Aspekte, auf die wir im Folgenden eingehen.
Die Vollendung des Zornes Gottes über alle gottlosen Menschen
Die siebte Posaune erschallt gegen Ende der letzten 3 1/2 Jahre und vollendet den Zorn Gottes über alle Gottlosigkeit und Unbußfertigkeit der Menschen (vgl. Offenbarung 15:1). Es heißt in Offenbarung 11:
„dein Zorn ist gekommen und die Zeit, … die zu verderben, welche die Erde verderben.“
Offenbarung 11:18b
Heute herrschen gefallene Menschen über die Erde – daher ist die Welt in einem so maroden Zustand. Wenn Gott uns die Augen öffnet, sehen wir, wie die Menschen die Erde verderben.
Wie verderben die Menschen die Erde heute?
Es gibt viele Beispiele dafür, wie die Menschen die Erde verderben: Krieg, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Zerstörung von Leben in der Pflanzen- und Tierwelt, aber auch der ungeborenen Kinder, sexuelle Unmoral, die Auflösung der Familie und der gottgegebenen Ehe, menschenverursachte Krankheiten, Machtmissbrauch der Regierungen, korrupte Richter, Gesetzlosigkeit, Mord und Totschlag.
Dies alles verdirbt Gottes Schöpfung und zieht Gottes Gericht nach sich. Diejenigen, die diese gesetzlosen Dinge treiben, werden nicht ungestraft davon kommen. Gott wird nicht zuschauen, er wird die verderben, welche die Erde verderben. Als Christen können wir immer wieder den Herrn daran erinnern, dass er bald die richtet, welche die Erde verderben.
Das Kommen des Reiches Gottes auf der Erde
Doch die siebte Posaune beinhaltet nicht nur auf der negativen Seite, dass Gott die verdirbt, welche die Erde verderben, sondern auf der positiven Seite, dass Jesus Christus zurückkommt und sein Reich des Friedens auf dieser Erde aufrichtet.
„Und der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel,
Offenbarung 11:15
die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteilgeworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit!“
Halleluja! Jesus Christus kommt wieder, bereitet allen Reichen dieser Welt ein Ende und er selbst wird regieren in Ewigkeit. Was für eine herrliche Hoffnung! Nicht mehr die gesetzlosen Regierungen unserer Zeit werden herrschen, sondern Jesus Christus, der vollkommene Mensch. Wir können uns wie die 24 Ältesten freuen, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen:
„Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der ist und der war; denn du hast deine große Macht ergriffen und regierst.“
Offenbarung 11:16-17
Nicht im Himmel, sondern auf Erden
Das Reich Gottes wird nicht – wie viele meinen – irgendwo im Himmel sein. Nein, der Herr wird es hier auf der Erde aufrichten. In Gottes Herzen ist es, diese Erde in Frieden und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Das bestätigt uns auch der Prophet Daniel:
„Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!“
Daniel 7:27
Lasst uns dafür einstehen, wie der Herr Jesus uns selbst lehrt, dass dieses Reich bald auf die Erde kommt (vgl. Mt. 6:19). Wenn er mit uns sein Reich heute bauen kann, dann werden wir auch Anteil haben an seiner Regierung im kommenden Zeitalter.
Der Richterstuhl Christi für das ganze Volk Gottes
Weiter heißt es in Offenbarung 11:
„…die Zeit ist gekommen, dass die Toten gerichtet werden und dass du deinen Knechten, den Propheten, den Lohn gibst, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, …“
Offenbarung 11:18
Auf der einen Seite wird der Zorn Gottes über die Heidenvölker ausgegossen, aber gleichzeitig ist bei der siebten Posaune die Zeit gekommen, dass der Herr den Lohn austeilt an seine Knechte, an die Propheten, an die Heiligen und an die, die seinen Namen fürchten. Das bedeutet, dass alle, die zu dem Volk Gottes gehören, zu diesem Zeitpunkt gerichtet werden. Paulus nennt das den Richterstuhl Christi.
„Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeder (den Lohn) empfängt für das, was er durch den Leib getan hat, es sei gut oder böse.“
2.Korinther 5:10
Wir sehen also, es gibt ein Gericht für die Christen. Bei diesem Gericht können die Christen eine Belohnung empfangen, wenn sie durch den Leib Gutes getan haben – oder sie können Bestrafung erfahren, wenn sie durch den Leib schlechtes getan haben. Der Herr Jesus Christus selbst wird das Werk eines jeden prüfen. So heißt es im ersten Korinther-Brief:
„… jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen entsprechend seiner eigenen Arbeit.“
1.Korinther 3:8
Die Belohnung wird sein, in die Freude des Herrn, also in sein kommendes tausendjähriges Reich hineinzukommen und mit ihm zu regieren (vgl. Matthäus 25:21; Lukas 19:17; Offenbarung 20:6).
Lasst uns unsere Werke vom Herrn prüfen, damit wir bei seinem Kommen diese Belohnung empfangen.