Nachdem der fünfte Engel posaunt hat, wird der sechste Engel auftreten und in seine Posaune stoßen. Dabei handelt es sich um den zweiten „Wehe“-Ruf an die Menschheit. Der goldene Altar vor Gott wird anfangen zu sprechen. Was hat er zu sagen?
Inhaltsverzeichnis
Die Stimme aus dem goldenen Altar vor Gott
“Und der sechste Engel posaunte; und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars vor Gott, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gefesselt sind.”
Offenbarung 9:13-14
Es ist sehr bemerkenswert, dass hier bei der sechsten Posaune der Befehl zur Ausführung des Gerichts der sechsten Posaune aus den vier Hörnern des goldenen Altars ergeht. Insbesondere bemerkenswert, weil das Gericht so schwerwiegend sein wird, wie wir im Folgenden noch sehen werden.
Der goldene Altar vor Gott ist der Räucheraltar, der in der Stiftshütte vor dem Allerheiligsten steht. Auf diesem wurde im alten Bund Räucherwerk für den Wohlgeruch Gottes dargebracht. Dieses Räucherwerk steht sinnbildlich dafür, zu Gott für seinen Vorsatz Gebete aufsteigen zu lassen, die ihn bewegen zu handeln (vgl. Offb. 5:8; 8:3-4).
Wir sehen nun hier in Offenbarung 9, dass aus den Hörnern des Altars der Befehl zum Gericht über die gottlose Menschheit ausgeht. Der Räucheraltar ruft nach Vergeltung.
Dieses Prinzip sehen wir auch schon im alten Bund: Auf die Hörner des Altars musste zur Sühnung des Volkes Blut gestrichen (3.Mose 4:18; 16:18). Der Ruf nach Vergeltung für ihre Missetaten musste durch das Blut eines makellosen Opfers gesühnt werden.
Die Menschen zur Zeit der sechsten Posaune werden das Blut des makellosen Opfers, Jesus Christus, abgelehnt haben. Daher werden die Hörner des Altars rechtmäßig nach Vergeltung und Vernichtung der gottlosen Menschen rufen, weswegen der Befehl auch sogleich ausgeführt wird.
Die vier gefesselten Engel – vorbereitet, um den dritten Teil der Menschen zu töten
Vier Engel werden losgebunden, die nur eine Aufgabe haben: ein Drittel der Menschheit zu töten. In Anbetracht der heutigen Weltbevölkerung sind dies 2,6 Milliarden Menschen! Die Engel warten auf die bestimmte Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, um diese Aufgabe auszuführen.
Die dämonischen Reiter führen das Gericht aus
“Und die Zahl der Reitertruppen war zweihundert Millionen; ich hörte ihre Zahl.”
Offenbarung 9:16
Dabei werden 200 Millionen dämonische Reiter auftreten. Diese Reitertruppen werden, wie bereits genannt, ein Drittel der Menschen töten. Sie werden von dem Feuer, dem Rauch und dem Schwefel, die aus den Mäulern der Rosse kommen, getötet (vgl. V. 18).
Kommt dir dies bekannt vor? Auch Sodom und Gomorrha wurden durch Feuer und Schwefel gerichtet. Und auch die Psalmen beschreiben dieses Gericht Gottes:
“Er wird über die Gottlosen Feuer und Schwefel regnen lassen und ihnen Glutwind zum Lohn geben. Denn der HERR ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb.”
Psalm 11:6-7a
Dieses Gericht ist gerecht. Die dämonischen Reiter sind Teil von Gottes Plan und führen das Gericht aus. Diese Dämonen sind in den tiefsten Abgründen für jenen Tag aufbewahrt, wie uns auch Petrus sagt:
“Denn wenn Gott die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern in den tiefsten Abgrund hinabgestoßen und Fesseln der Finsternis übergeben hat, dass sie zum Gericht aufbewahrt werden”
2.Petrus 2:4
Es ist Gottes ewiger Plan, dass diese Dämonen zu diesem Zeitpunkt auf die Erde gelassen werden, um sein Gericht an den Menschen auszuüben.
Die übrigen Menschen tun nicht Buße von ihren Werken
Wie reagieren die zwei Drittel der Menschen, welche durch die beschriebenen Plagen nicht getötet werden? Die Bibel zeigt es uns klar: Sie werden keine Buße tun. Sie verhärten ihr Herz nur noch weiter. Gerade ist ein Drittel der gesamten Menschheit gestorben, doch auch dies bringt die Menschen nicht zur Umkehr. Sie werden weiter Dämonen und Götzen anbeten (vgl. V. 20). Auch werden sie „nicht Buße von ihren Morden noch von ihren Zaubereien noch von ihrer Unzucht noch von ihren Diebstählen“ (V. 21) tun. Dies sollte für uns eine Warnung sein, beständig ein bußfertiges Herz zu haben und heute die Chance zu nutzen, die Gott uns gibt. Noch gibt es Raum zur Buße.
“Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Nachsicht und Langmut? Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet? Du aber nach deinem Starrsinn und deinem unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn auf für den Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken”
Römer 2:4-6
Gott ist gütig, nachsichtig und langmütig. Noch leben wir in der Zeit der Gnade, in der uns Gott unsere Sünden vergibt, wenn wir sie vor ihm bekennen. Doch diese Zeit währt nicht mehr lange. Das Gericht Gottes steht kurz bevor.
Umkehr der Gläubigen
Nun könnte man meinen, dass all dies uns als gläubige Christen nicht betrifft. Vielleicht denken wir, wir hätten nichts mit diesen Dämonen zu tun und würden sie auch niemals anbeten. Aber was ist beispielsweise mit der Unterhaltungsindustrie? Hollywood möchte uns permanent bespaßen. Denke nicht, dass die Filmindustrie nicht voller Dämonen ist. Äußerlich scheint alles schön, aber wie sieht es wirklich aus? Wir sollen keine Gemeinschaft mit den Werken der Finsternis haben.
Deshalb müssen wir als Christen als erste umkehren. Nicht umsonst sagt uns 1.Petrus 4:17, dass das Gericht beim Haus Gottes anfängt. Dies hat auch viel mit einem demütigen und bußfertigen Herzen zu tun (vgl. Jes. 57:14). Mögen wir daher unser Herz allezeit behandeln lassen und vor Gottes Wort erzittern, dass es uns nicht kaltlässt! Offenbarung 9 sollte uns eine Warnung sein.
“Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.”
Jesaja 66:2b