In Johannes 4:23 heißt es:
“Aber es kommt eine Stunde und ist schon jetzt, da die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wirklichkeit anbeten werden; denn der Vater sucht solche, die ihn so anbeten.”
Johannes 4:23
Wie sieht die “Wirklichkeit” aus und vor allem: wo ist der wahre Ort der Anbetung heute im Neuen Bund?
Nicht gemäß unserer Vorstellung
Unsere Vorstellung ist vielleicht, dass Gott doch überall angebetet werden kann. Ob im Auto, unter Dusche oder während dem Mittagessen, all das wird Gott schon akzeptieren. Wir meinen vielleicht, wir wären heute im Neuen Bund sehr frei, Gott überall anzubeten, wo es uns gerade beliebt.
Doch wenn es um die Anbetung geht, dann ist Gott, der Vater, sehr spezifisch. So wird in den Büchern Mose sehr genau der Ort beschrieben, an dem das Volk Israel zusammenkommen sollte, um ihre Schlachtopfer Gott darzubringen.
“Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt, und es in Besitz nimmst und darin wohnst, so sollst du von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringen wirst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an den Ort hingehen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen“
5.Mose 26:1-2
Das Volk Israel sollte damals an den Ort gehen, den der HERR erwählte, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. Dorthin sollten sie die Erstlinge aller Früchte bringen, also den Teil, welcher zuerst reif wurde. Sie brachten es Gott als Opfer dar, um ihn damit anzubeten. So war es damals für das Volk Israel im Alten Bund angeordnet. Doch wie sieht es heute im Neuen Bund aus? Wo ist dieser Ort, den Gott ausgewählt hat, heute?
Zion – die Stadt unserer Festversammlungen
Gott hat sich nicht geändert, er ist derselbe heute, morgen und bis in alle Ewigkeit. Dies bedeutet auch, dass er auch heute immer noch den Wunsch und das Verlangen hat, angebetet zu werden. Dies soll aber im Neuen Bund durch die Wirklichkeit aller Schatten – Jesus Christus – geschehen. Der Vater sucht heute solche Anbeter.
Die Anbetung soll – wie damals im Alten Bund – auch heute noch an einem bestimmten, von Gott ausgewählten Ort stattfinden. Wie dieser Ort heißt, lesen wir in Hebräer 12:22:
“Vielmehr seid ihr zu dem Berg Zion gekommen und der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, zur Festversammlung“
Hebräer 12:22
Heute im Neuen Bund sind wir als Gläubige zum Berg Zion gekommen. Dort findet die Festversammlung statt, ein Fest, an dem das Volk hinaufzieht und Gott anbetet. Dieser Ort nennt die Bibel Zion. Auch in den Psalmen ist häufig zu lesen, dass Zion der Wohnort Gottes ist.
Wenn wir also Gott als die wahren Anbeter anbeten wollen, so wie es in Johannes 4 heißt, dann müssen wir auch dorthin kommen, wo Gott wohnt – nach Zion – um dort vor ihm zu erscheinen. Diesen Ort können wir nicht physisch sehen, sondern er ist geistlich zu sehen. Die Gläubigen brauchen solch ein Bewusstsein, zur Festversammlung zu kommen, um ihren Vater in Zion, seinem Wohnort, anzubeten.
Zion ist dort, wo der Herr Jesus Christus als der König herrscht und regiert. Kein Mensch hat dort das Sagen, sondern der Herr. Er leitet uns in der Anbetung als unser Hohepriester an.
Was ist Anbetung?
Wie sieht dies konkret aus? Wie stellt sich Gott die Anbetung heute vor?
Das Beispiel von Abraham und seinem Sohn Isaak bringt es auf den Punkt, was Anbetung konkret bedeutet. Er wurde von Gott aufgefordert, seinen Sohn Isaak zu opfern (vgl. 1.Mose 22). Darin wird sichtbar, dass Anbetung etwas damit zu hat, Gott ein Opfer zu bringen. Heute im Neuen Bund sehen wir, dass Jesus die Erfüllung aller Schatten ist. Er ist für uns heute die Erfüllung aller physischen Opfer – er wurde damit unser geistliches Opfer, das wir heute so reich erfahren können.
Was wir brauchen, ist ein suchendes Herz, um den Ort zu finden, an dem Gott angebetet werden möchte. Niemals sollen wir uns als Gläubige mit dem zufrieden geben, was wir bereits kennen. Der Herr möchte immer vorangehen. Dazu muss unsere Sichtweise verändert werden, indem wir lernen, von uns selbst wegzuschauen und hinzuschauen auf Gott. Dazu brauchen wir auch mehr und mehr ein Verlangen, dass unser Vater zufriedengestellt wird mit dem Besten – seinem Sohn Jesus Christus. In der Anbetung geht es nicht darum, was uns gefällt oder wie wir es für richtig halten. Die wahre Anbetung mag vielleicht nicht unsrer Vorstellung entsprechen, aber es ist das, was der Vater möchte.
Der König David war so ein Mensch, der einen Ort gesucht hat, an dem Gott wohnen kann und verherrlicht wird:
“Ich will nicht in das Zelt meines Hauses gehen noch auf mein Bett steigen, ich will meine Augen nicht schlafen lassen noch meine Augenlider schlummern, bis ich eine Stätte für den HERRN finde, eine Wohnung für den Mächtigen Jakobs.”
Psalm 132:3-5
Heute möchte Gott, dass wir uns an den Ort aufmachen, den er als seine Wohnung bestimmt hat. Es geht zuallererst um den Vater! Er sucht heute die wahrhaftigen Anbeter, die Stunde ist JETZT! Mögen wir heute solche sein, die nicht aufhören, nach dem Ort zu suchen, den Gott ausgewählt hat: ZION.